Übernachten als „Nomaden“

oder die Suche nach dem idealen Platz.

Wir haben bei der Ausstattung unseres Fahrzeugs, im Grunde auch bei unseren vorherigen, auf größtmögliche Autarkie Wert gelegt. Das ist wichtig zu wissen, um zu verstehen nach welchen Kriterien wir unseren Übernachtungsplatz auswählen.

Grundsätzlich vermeiden wir den Besuch von Campingplätzen. In der Regel benötigen wir ja nur einen Parkplatz zum Übernachten, wie ein normales Auto. Campingplätze haben neben dem oft hohen Preis den Nachteil, dass sie außerhalb liegen. Diesen Nachteil finden wir bei Besuchen von Großstädten allerdings für uns als vorteilhaft. Dann können wir in gefühlter Sicherheit und Ruhe weg von der städtischen Hektik die Nacht bzw. dann eher die Nächte verbringen und nutzen öffentliche Verkehrsmittel für die Besichtigungen etc.. Sicherlich werden wir Campingplätze auch da anfahren, wo es z.B. die Landesregeln vorschreiben oder wenn wir den Komfort eines Platzes nutzen möchten.

Also wo übernachten? Offizielle Stellplätze sind wohl unsere häufigste Wahl, die entweder für Wohnmobile angelegt oder wo Plätze für diese Fahrzeuggattung freigehalten werden. Hier fängt es an schwierig zu werden, die ganze Bandbreite zu beschreiben. Von kostenlos bis zu ∞ Euro. Das hängt häufig mit der Ausstattung oder auch der Lage zusammen. Die ursprüngliche Ausstattung eines Wohnmobilstellplatzes war eine Ver- und Entsorgungsstation, auch schon mal Stromanschlüsse. Heute gibt es auch richtige Sanitärgebäude mit Duschen, Waschmaschinen und auch noch einiges darüber hinaus. Für uns verschwimmt das schon mit Campingplätzen. Das Thema ist in der „Community“ auch sehr umstritten.

Wir benötigen hin und wieder Wasserversorgung und eine Möglichkeit Abwasser- und Urintank zu leeren. Strom benötigen wir eher selten, da wir sowieso nicht lange an einer Stelle sein wollen und dafür unsere Versorgungskapazität ausreicht, bzw. wird diese durch das Fahren wieder aufgefrischt. Wasser können wir leider noch nicht produzieren😉

Grundsätzlich ist es in Deutschland zum Beispiel auch möglich auf öffentlichen Parkplätzen stehen zu bleiben, um die Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen. Da ist allerdings darauf zu achten, keinerlei Campingähnliches Verhalten zu zeigen. Stuhl und Tisch rausstellen geht auch auf den meisten Stellplätzen nicht. Die Satellitenschüssel auszufahren oder auf Rampen zum Ebenenausgleich zu fahren sind schon Camping.

Ob Stellplatz oder einfacher Parkplatz, die Unterschiede an Regelungen sind bereits in deutschen Landen sehr groß. Manchmal ist die Dauer des Verbleibs geregelt und manchmal die Länge oder Höhe beschränkt oder was auch immer.

Da es da immer wieder zu Überraschungen kommt – auch von gibt es nicht mehr bis zu voll – ist bei der Stellplatzsuche Coolness gefragt.

Dass es bei den vielen Ländern der Erde auch sehr unterschiedliche Regelungen bzw. gesetzliche Vorgaben gibt, ist leicht vorstellbar. Wir werden es bei den einzelnen Länderbesuchen gerne immer wieder mal beschreiben.

Jetzt noch ein paar Worte dazu wie wir die Plätze finden. Wo es vor einigen Jahren nur einige wenige Stellplatzführer gab, sind die Möglichkeiten heutzutage doch fast unerschöpflich und wir lernen dauernd hinzu. Wir nutzen gerne noch die – ja richtig – papierhaften Ausgaben der WOMO Reihe. An den „vorgereisten“ Routen kann man sich gut orientieren. Wasserentnahmestellen oder Ent- und Versorgungseinrichtungen werden wie Stellplätze gut beschrieben und in den letzten Jahren mit der Angabe der exakten GPS-Koordinaten versehen, sodass diese sehr einfach anzusteuern sind. Letztlich nutzen wir hauptsächlich verschiedene spezielle Stellplatz-Apps. Gerade in Frankreich haben wir wieder eine neue kennengelernt und sind positiv überrascht über die Zuverlässigkeit der Angaben. Und die hilft uns jetzt sogar in Spanien.

Und jetzt noch etwas, was bei vielen Fragen aufwirft: Das Thema Sicherheit. Vorweg können wir nach über dreißig Jahren Reisen mit Wohnmobilen und häufigen freiem Stehen sagen, dass wir keine besonderen bzw. keine negativen Erfahrungen gemacht haben. Ja, uns wurden in Oslo oder Dublin unsere Fahrzeuge beim Stadtbesuch aufgebrochen. Aber das passiert auch bei PKWs. Es hinterlässt beim Wohnmobil natürlich ein sehr unbehagliches Gefühl. Während wir im Fahrzeug waren, hat es noch nie einen Versuch gegeben – egal wo wir standen.

Bei der Suche nach Übernachtungsplätzen meiden wir Rastplätze an Autobahnen. Im In- und Ausland. Dort soll es, wenn man Foren oder Reiseberichten Glauben schenkt, tatsächlich schon mal mal zu Überfällen kommen.

Trotzdem haben wir natürlich beim jetzigen Fahrzeug Wert auf größtmögliche Sicherheit gelegt. Dort gehen wir auf ein paar Details ein.