- Winter 2022/23 – Italien
- Woche 1 – 31.10. bis 05.11.22 – Südtirol – Venetien – Friaul
- Woche 2 – 6.11.22 bis 12.11.22 – Friaul
- Woche 3 – 13.11. bis 19.11.22 – Venetien
- Woche 4 – Emilia-Romagna/Marken – 20.11. bis 26.11.22
- Woche 5 – Abruzzen, Apulien, Kalabrien – 27.11. bis 03.12.22 – mit Zwischenfazit
- Woche 6 – Sizilien – 4.12. bis 10.12.22
- Woche 7 – Sizilien – 11.12. bis 18.12.22
- Woche 8 – Sizilien – 19.12. bis 25.12.22
- Woche 9 – Sizilien – 26.12. bis 1.1.23
- Woche 10 – Sizilien – 2.1. bis 8.1.23 mit Zwischenfazit nach 15 Monaten unterwegs
- Woche 11 – Sizilien – 9.1. bis 14.01.22
- Woche 12 – Kalabrien – 15.1. bis 22.1.23
- Woche 13 – Kalabrien, Basilikata, Apulien – 23.1. bis 29.1.23
- Woche 14 – Apulien – 30.1. bis 4.2.23
- Woche 15 – Apulien, Basilikata – 5.2. bis 12.2.23
- Woche 16 – Kampanien – 13.2. bis 19.2.23
- Woche 17 – Latium – 20.2. bis 26.2.23
- Woche 18 – Toskana, Emilia-Romagna, Liechtenstein – 27.02. bis 04.03.23
- Rückblick und Fazit – Italien 2022/23
Achja, den Hafen in Messina hatten wir zuerst nicht gefunden. Auf der Autobahn weisen sehr große Schilder auf die Einschiffung hin. Wir entscheiden uns für die zweite Ausfahrt – nur plötzlich endet die Autobahn und es gibt keine Beschilderung mehr. Richtung Wasser finden wir schon. Die erste Einschiffungsmöglichkeit ist für Fahrzeuge über 3,5 to nicht zulässig. Also zum großen Hafen. Durch das Einbahnstraßengewirr gibt es wieder ein Schild Richtung Einschiffung/Kalabrien – nur es gibt keine Möglichkeiten dahin zu kommen. Als echter „Italiener“ bleibe ich einfach stehen und Anette spricht einen mit Warnweste an. Natürlich sind wir falsch, wir haben ein privates Ticket und müssen drei Kilometer zurück, dahin wo es für uns verboten war. Wir sind auf dem Hinweg auf dem Festland übrigens einfach zum einzigen Schalter gefahren und haben es gekauft, da gab es keine Wahl. So ignorieren wir das Zufahrtsverbot und stellen uns hinter die PKW.
Endlich wieder auf dem Festland angekommen, aber schon genervt, suchen wir uns einfach einen Platz an der Küste mit Blick auf den Ätna. Rund 100 km wollen wir die Küste am Ionischen Meer hoch fahren, um dann wieder auf die andere Seite zu wechseln. Der Abschnitt ist insgesamt aber enttäuschend, die Bahnlinie trennt uns fasst durchgehend vom Wasser. An einer Stelle ist dann mal wieder die Durchfahrt für Fahrzeuge mit einer Höhe über 1,90m möglich. Eine große Promenade und ein Kiesstrand, gar nicht so dreckig. Hier sollen Wohnmobile offiziell stehen dürfen. Rechts stehen dann ca. 40 Fahrzeuge, aus Deutschland, Österreich und Italien, offensichtlich viele Überwinterer. Die größte Ansammlung von Wohnmobilisten, die wir diesen Winter bislang in Italien gesehen haben. Natürlich fahren wir an der Unterführung 2 km in die entgegengesetzte Richtung und stehen zwei Tage alleine um Ufer.
Eine Ausgrabung aus griechischer Zeit in Locri ist geschlossen und völlig verwahrlost. Auf nach Gerace, einem alten Bergdorf aus dem 10. Jahrhundert, welches bereits mehrfach als schönstes Dorf Italiens ausgezeichnet worden ist.
Vor hier durchqueren wir den Zipfel und wollen über das Capo Vaticano nach Tropea. Wie in Italien nicht ungewöhnlich, endet die Straße wenige Kilometer vor dem Cap mit der schönen Aussicht – Vollsperrung. Wir sind nicht die einzigen, die Alternativen über den Berg suchen. Wir können diese nicht nutzen, da nur bis 2,30 Fahrzeugbreite und bis 5 to möglich. Zudem ist die Küstenstraße wegen Steinschlag und abgerutschter Straße gesperrt (die Schilder lagen auf der Straße und haben wir mal kurz angehoben…). So hat auch das Paar aus Celle kein Vertrauen auf die alternative Strecke und folgt uns auf unserem Weg zurück und außen herum nach Tropea.
In Tropea gibt es in der Hauptsaison kaum Parkplatzmöglichkeiten. Bzw. sind sie auch teuer, € 3,– die Stunde von 0-24 Uhr, übrigens für alle. Im Winter hat man die Zahlungspflicht auf 9 bis 19 Uhr beschränkt. Wir finden den einzigen Platz für nur € 1,50/Stunde mit schönem Blick auf die Altstadt auf dem Felsen. Wir stehen alleine auf der Parkfläche für 40 Fahrzeuge, bis ein italienisches Wohnmobil sich genau 1m neben uns stellt. Er begrüßt uns freundlich, nach unserem Abendspaziergang, und fragt ob wir hier übernachten wollen. Ich bejahe das, setze mich ans Steuer und fahre 10m weiter weg. Kurze Zeit später fährt er hinfort. Wir konnten ihm wohl keine Sicherheit bieten 🤷.
Tropea liegt malerisch auf einem Felsen und bietet eine nette Altstadt. Weder am frühen Abend noch am kommenden Tag, sind irgendwelche Geschäfte oder Lokalitäten offen. Wir finden eher zufällig einen kleinen Supermarkt, wo wir noch Tropea-Zwiebeln kaufen können. An den Strand kommt man auch nicht wirklich, da dies fast überall nur über die – geschlossenen – Campingplätze oder Freizeiteinrichtungen ginge.
Nun geht es wieder auf die Küstenseite am ionischen Meer. In Catanzaro, der Hauptstadt Kalabriens, wollen wir ein wenig bummeln. Auf einem Parkplatz an der Standseilbahn, die in den Ort führt, ist ein Teil für Wohnmobile reserviert. Das klingt doch gut. Wir fahren durch hässliche, kaputte Straßen, vorbei an Brückenruinen und verrosteten Irgendetwas etc. Der Parkplatz ist gut gefüllt und groß und – völlig vermüllt. Wir hätten von hier aus einen schönen Blick auf die Hochhäuser auf dem Hügel Catanzaros und auf der anderen Seite die besagten Ruinen. Selbst das Gebäude der Standseilbahn aus den Vierzigern oder so, ist in erbärmlichen Zustand. Ich zu Anette: Willst du mit der Bahn da hoch? Schnell sind wir Richtung Küste und finden einen Platz am Meer.
Hier kommen viele Italiener mit ihren PKW, gucken aufs Wasser und drehen eine Runde. Ein Rentner spricht uns an. Er hat in den Achtzigern mal in Deutschland für 6 Monate die Sprache gelernt. Auch wenn nicht mehr übrig ist kommt ein kleines Gespräch zustande. Wir sprechen ihn mehrmals auf den Müll in Italien an. Er sagt, dass das Meer in Italien sauberer als in Spanien ist und in Rom durch den Abrieb der Reifen ja viel Umweltverschmutzung ist. Die Italiener sehen den Müll nicht, sie wollen davon auch nichts hören.
Ein paar Stopps an der Küste des Ionischen Meeres haben wir uns vorgenommen. Wir fahren an einigen, offensichtlich sogar neueren, Ferienanlagen vorbei. Wir haben dahinter ein großes Gaskraftwerk gesehen. Von den Stränden hat man dann einen schönen Blick auf die Fördereinrichtungen im Meer. Jedem das Seine.
Wir sind weiterhin überwältigt von den zahlreichen Rohbauruinen unterwegs oder Industrieruinen in Crotone. Der Müll ist mal mehr oder weniger oder meistens sehr viel mehr. Die Straßen sind nicht nur kaputt, teilweise einfach abgerutscht und völlig uneben – wir optimieren unsere Luftfederung immer mal wieder.
In Ciro machen wir noch einen Halt, um ein Weingut zu beglücken. Die Gaglioppo-Traube ist hier typisch, kennen wir nicht, soll aber für guten intensiven roten Wein stehen. Auch wenn uns der Müll (sorry, der ist aber omnipräsent) an den Weinfeldern die Vorfreude ein wenig nimmt. In Rossano gibt es noch etwas zu entdecken und einen offiziellen Stellplatz, wo wir uns vor dem angekündigten Unwetter am Wochenende verschanzen wollen.
360 Grad Rundblick in Kathedrale von Rossano


