- Sommer 2023 – Ostsee
- Woche 1 – durch den Osten Deutschlands
- Woche 2 – Westpommern
- Woche 3 – Pommern
- Woche 4 – Ermland-Masuren
- Woche 5 – Litauen
- Woche 6 – Lettland
- Woche 7 – Estland – die erste
- Woche 8 – Estland – die zweite
- Woche 9 – Finnland – der Süden
- Woche 10 – Finnland – die Westküste
- Woche 11 – Finnland – gen Nordosten
- Woche 12 – Nordschweden
- Woche 13 – Nordschweden die zweite
- Woche 14 – Nordschweden – die dritte
- Woche 15 – Südschweden
02.07. bis 08.07.2023
Wir kommen nach Liepaja, ein Ort der zu sowjetischer Besatzungs-Zeit komplett abgeriegelt war. Wir lesen, dass der Süden schöner als der Norden sein soll. Ja, das ist er, hässlicher als der Norden geht nicht. Bereits der Süden ist hässlich, viel alte Bebauung und unrenoviert. Der Norden ist einfach nur beklemmend. Unrenovierte, nein heruntergekommene, 6-stöckige langgezogene Wohnblöcke aus russischer Zeit, die auch noch bewohnt sind und viele Ruinen. Kein Ort, der zum Verweilen einlädt. Wir gucken uns aber das „Nord-Fort“ an. Ruinen der russischen Befestigungsanlage, die heute teilweise ins Meer ragen. Eine erschütternde Anlage oder besser Betonwüste.
Der breiteste Wasserfall Europas, 246m breit aber nur 2 m hoch, wollen wir uns im Landesinneren anschauen. Die dort liegende Kleinstadt Kuldiga soll sehenswert sein. Sie ist ganz nett und insbesondere die Parks sind schön angelegt und gepflegt. Wir haben uns die Fotos von unserem Besuch 2003 angesehen, die Haupt-Straßen sind neu mit Kopfsteinpflaster angelegt und ein paar Häuser sind mal gestrichen worden. Viele Häuser sind aber auch in gleich schlechtem Zustand, jetzt halt noch 20 Jahre älter. Nach unserer Ansicht spricht das dafür, dass mit öffentlichen Geldern bzw. Zuschüssen der EU einiges getan worden ist, aber vieles in privaten Besitz mangels Masse, halt weiter unrenoviert bleibt.
Morgens gehen wir mit einer kleinen Familie aus dem Rheinland, die mit einem Mietmobil unterwegs ist, in den Ort und wollen Brot kaufen. Da steht „bekery“ dran, da muss es ja Bot geben. Wir betreten den Laden und sehen – nix. Eine kleine leere Auslage. Auf meine Frage nach Brot, guckte sie mich entgeistert an: Bread? No. Wie käme ich auch drauf, Brot in einer Bäckerei. Nachdem wir nicht herausgefunden haben, was die dort wirklich machen und verkaufen, gehen wir noch zu zwei kleinen Cafés/Konditoreien. Wir kaufen wieder einige sehr ansprechende Backwaren – natürlich nur zum Testen. Brot kaufen wir wieder, wie auch in Litauen , in einem Supermarkt, wie immer weich und nicht besonders lecker.
Es geht wieder an die See. Ventspils mit 33.000 Einwohnern, Lettlands sechstgrößte Stadt mit Erdölhafen ist halt eine Industriestadt. Aber auch hier wird sehr viel gebaut, gemacht und getan, sodass Teile wirklich ganz nett sind. Für uns ist aber das Besondere die „Cow-Parade“. Von Künstlern gestaltete Kühe stehen über die ganze Stadt verteilt. Sie werden zeitweise versteigert, bleiben aber meist dort stehen, und die Erlöse gehen an soziale Einrichtungen. Zusätzlich macht es den Ort ein wenig interessanter.


