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- Interrail – der zweite Versuch – Sitzplatzreservierungen sind Teufelswerk…
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- Interrail – das Ende ist da. Der Glückssträhne…
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- Interrail – Gib mir Gummi
- Interrail – Das Ende aller Schrecken…
Tag 10: Valencia – Madrid
Läuft…
Nur ein (Schnell)Zug, kein Umsteigen, ein Minimum an Zwischenhalten, in einer Stunde und fünfzig Minuten von der Mittelmeerküste ins Zentrum der iberischen Halbinsel. Im Übrigen braucht man nicht aus dem Fenster schauen – die Landschaft ist Schnellzugtypisch hinter Böschungen / Tunnels etc. entweder nicht zu sehen oder einfach nur eintönig langweilig.
Im Zug habe ich dann so Gelegenheit, potenzielle Ziele ins Auge zu fassen. Wenn ich vom Mittelmeer nach Madrid in zwei Stunden komme, sollte doch das bekanntermaßen schöne Lissabon auch in zwei bis drei Stunden erreichbar sein. Soweit die Theorie…
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. In der Praxis wird die Schnellzugstrecke nach Lissabon erst 2023 eröffnet.
Aktuell greift dort das mir schon bekannte spanische Grenzproblem: Reisen dauert – gerne etwas länger.
Die schnellste Verbindung dauert etwas über 10 Stunden mit dreimaligem Umsteigen und teilweise 12min Puffer (Haha!). Die alternative Verbindung geht mit ebenfalls dreifachen Umsteigen von 19:15 bis 13:52 mit sieben Stunden Aufenthalt von Mitternacht an in irgendeinem kleinen Nest an der spanischen(!) Atlantik(!)küste.
Nach Lissabon würde man also besser mit Flixbus kommen , kostet von Madrid 30€ und dauert immerhin auch acht bis zehn Stunden. Aber mangels Umsteigen wäre eine planbare Ankunft realistisch.
Nöö…
Planänderung…
Mir läuft eh ein bisschen die Zeit davon.
Tag 11: Madrid
Eigentlich gab es für mich zwei Gründe für Madrid: ich war 30 Jahre nicht mehr da und mir fehlte der Prado aus meiner Bucket List.
Ersteres war wohl im Nachhinein betrachtet kein echter Verlust – verglichen mit Weltstädten wie Tarragona oder Valencia fällt Madrid abgesehen von der Gran Via und der Plaza Mayor doch beträchtlich ab.
Letzteres ist halt ein wirklich großes Museum – vielleicht etwa im Vergleich mit dem Louvre etwas sehr einseitig auf Gemälde ausgerichtet. Wer aber kein Anhänger der ‚Gelber-Kreis-auf-blauem-Hintergrund-Kunst‘ ist, wird dort ohne Zweifel auf seine Kosten kommen.
Ansonsten kam ich zwangsweise auf dem Weg zum Hotel jedes Mal über das ehemalige Trainingsgelände von meinem ‚Lieblingsverein‘ Real Madrid. Vor etwa zwanzig Jahren hat der Verein das bisschen Grund und Boden in den Vororten für lächerliche 440 Mio. Euro quasi verschenkt und waren – oh Wunder – mal wieder schuldenfrei. Heute stehen dort 5 Wolkenkratzer. Ging ja auch nicht anders – was anderes wäre bei dem Kaufpreis betriebswirtschaftlich unsinnig gewesen. Aber die EU-Wettbewerbskommission musste die Ermittlungen einstellen – siehe Wikipedia.

Madrid wird wohl nicht mehr zu meiner Lieblingsstadt… Nicht mehr dieses Leben…


