Ostspanien

Wir kommen nach unserem Einkauf um 14.30 Uhr auf dem Camperpark Vista Montana an. Die Betreiberin kommt uns mit einem Flyer für W-Lan (wegen des Passwortes) entgegen und begrüßt uns sehr freundlich.

Zwei Plätze hätte sie noch zur Wahl, der Rest ist besetzt oder reserviert. Wir sind spontan mal wieder erschrocken. Sie haben 28 Plätze – schmucklos, aber ziemlich groß – und wir befinden uns im völligen Hinterland – also Küste sehr weit weg und viel mehr wissen wir noch nicht wirklich. Unser Plan ist es das Wochenende abseits zu verbringen, natürlich um auch Fußball zu gucken, ein wenig spazieren zu gehen und ein paar Dinge zu erledigen. Aber wir wollen auch endlich mal unseren Gasgrill testen. Grillgut haben wir gekauft, nur das Wetter spielt noch nicht mit. Wir fahren auf den mit Abstand schönsten Platz und gucken „Bares für Rares“.

Dienstag ist es mittlerweile und wir stehen immer noch hier. Wir waren viel spazieren, haben einiges geräumt und ein paar Mails geschrieben – alle um das Fahrzeug rum. Wir planen noch ein paar Veränderungen. Heute ist Markt und wir kaufen Orangen zum Pressen – 70 ct/kg und anderes, alles extrem preiswert und sehr gut. Von weitem sehen wir die Guardia Civil Richtung unseres Stellplatzes.

Wir sitzen nun einmal direkt neben der Rezeption und bekommen einiges mit. Eine Dame vom Amt mit großer Mappe (wie wir nachher erfahren, der Strafenkatalog) mit 4 Polizisten. Es fehlt in irgendeinem Vordruck eine Zahl und der Platz muss sofort geschlossen werden. Die Eigentümerin bricht in Tränen aus, er kommt zu uns, nachdem die Kolonne weg ist – nach über einer Stunde lautem Diskutieren. Es gibt keine Verstöße, nur ein formeller Fehler. Eine Genehmigung zur Betreibung des Platzes gibt es und dafür wurden € 6.000,– bezahlt. Die Rechtsvertreterin vor Ort erwirkt nur eine Verzögerung um 48 Stunden.

Wir kaufen noch ein paar Flaschen Wein aus der Region – rote, weisse und rosé konnten wir ja ausgiebig testen und zahlen den Platz. Uns tun die sehr netten Betreiber wirklich sehr leid. Natürlich können wir uns kein echtes Urteil erlauben, aber nach den mitbekommenen Fakten zu urteilen und nach dem unangekündigten Besuch der „Strafkolonne“, bleibt doch ein bitterer Beigeschmack. Wir finden sicher einen neuen Platz, die Betreiber müssen bis zu 5 Jahre auf eine Entscheidung warten und das nach der Pandemie.

Wir hatten uns sowieso entschieden, am Mittwoch weiter zu fahren. Zum ersten Mal haben wir einen Platz reserviert. Bei der „bodega2020“ gibt es nur 5 Plätze, aber halt auch biologisch angebauten Wein – ohne Herbizide oder Pestizide – und selbst gemachte Tapas. Unsere spanische Freundin Teresa aus der Gegend von Salamanca hat uns mal wieder ein paar Tipps per Mail gegeben – wenn wir schon mal hier bei Alicante sind. Fahrt nach Xixona, dem Ort der spanischen süßen Spezialität Turron, nach Guadalest und nach Polop. Haben wir alles brav gemacht und waren sehr angetan, auch wenn eine Turron- Werksbesichtigung leider spontan nicht möglich war. Südlich von Benissa besuchen wir noch einen Bekannten in seinem sehr schicken Ferienhaus.